Interview mit Luka Milosavljevic

Vater und Söhne: Drei, die an einem Strang ziehen

Interview mit Luka Milosavljevic Generaldirektor der ALGA Handels GmbH

 

 
 
 

Wirtschaftsforum: Herr Milosavljevic, bevor wir tiefer in das Thema einsteigen, erzählen Sie uns doch bitte etwas über die Geschichte der ALGA Handels GmbH.

Luka Milosavljevic: Gerne. Das Unternehmen existiert seit drei Jahrzehnten. Mein Vater hat es ohne viel Hilfe von außen aufgebaut. Aktuell übernehmen mein Bruder und ich gerade die Firma und wir schauen, den Übergang so unkompliziert wie möglich zu gestalten.

Wirtschaftsforum: Wie sieht die Struktur Ihrer Firma heute aus? Die ALGA Handels GmbH ist die Betreibergesellschaft, nicht wahr?

Luka Milosavljevic: Richtig. Wir haben mehrere Tochterfirmen und die ALGA Handels GmbH ist das Hauptunternehmen. Wir sind in mehreren Branchen tätig. Gestartet ist mein Vater mit dem An- und Verkauf von Immobilien, deren Vermietung sowie deren Entwicklung, zum Beispiel dem Ausbau von Dachgeschossen. Das hat er über zwei Jahrzehnte gemacht. In den vergangenen zehn Jahren haben wir uns auch sehr stark in der Tourismusbranche engagiert. Wir haben jetzt drei Standorte in Wien. Unser bekanntestes Objekt ist das Apollo Hotel Vienna im 7. Bezirk. Und auch für die Zukunft haben wir mehrere Projekte in der Pipeline, die wir in den kommenden Jahren umsetzen wollen.

 

Wirtschaftsforum: Wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie?

Luka Milosavljevic: Das variiert, aber im Durchschnitt sind es 25 Beschäftigte. Dabei legen wir großen Wert darauf, gute Leute zu behalten, denn es ist schwierig, loyale Mitarbeiter zu bekommen.

Wirtschaftsforum: Wie sind Sie bislang durch die Corona-Zeit gekommen?

Luka Milosavljevic: Während wir andere Krisen mit kreativen Lösungen abpuffern konnten, war es dieses Mal anders. Wir konnten keine Gäste aufnehmen und mussten deshalb leider unsere Häuser auch schließen. Zum Glück haben wir eine stabile Firma, der auch diese Krise nichts anhaben konnte. Jetzt kommen endlich wieder Buchungen und wir kehren hoffentlich zurück zur Normalität.

Wirtschaftsforum: Zusammen mit Ihrem Vater und Ihrem Bruder bilden Sie ein Familienunternehmen. Wie sind Sie dort hineingewachsen?

Luka Milosavljevic: Schon von klein auf hat mich mein Vater überall mit hingenommen. Er hat mich zum Beispiel häufiger von der Schule abgeholt und ist dann direkt mit mir zu einer Baustelle gefahren. So habe ich seit meiner Kindheit das ganze Geschäft von der Seite her mitbekommen. Seit meinem 18. Lebensjahr arbeite ich richtig in der Firma mit und versuche jetzt jeden Tag, das Unternehmen zusammen mit meinem Bruder in die zweite Generation zu führen.

Wirtschaftsforum: Stichwort Generationswechsel: Wie geht der vonstatten und wie teilen Sie sich aktuell die Aufgaben im Unternehmen?

Luka Milosavljevic: In der Praxis ist so ein Generationswechsel deutlich schwieriger als in der Theorie. Da ist es sehr wichtig, dass alle an einem Strang ziehen. Mein Vater zieht nach wie vor alle Fäden im Unternehmen und trifft die Entscheidungen. Trotzdem versuchen wir, uns Aufgaben so viel wie möglich zu teilen.

 

Wirtschaftsforum: Was macht Ihr Hotel so besonders? Worin unterscheidet es sich von anderen Häusern?

Luka Milosavljevic: Wir sind ein Boutique-Hotel und versuchen, individuell auf jeden Gast einzugehen. Wir möchten unsere Gäste kennenlernen, interessieren uns für sie und wollen mehr als eine reine Geschäftsbeziehung pflegen. Damit unterschieden wir uns von großen Hotelketten.

Wirtschaftsforum: Wo liegt Ihr Schwerpunkt? Sind es mehr private Gäste oder Geschäftsreisende?

Luka Milosavljevic: Da sind wir nicht festgelegt. Bei uns übernachten Familien ebenso wie Geschäftsleute. Mit einem Anteil von 40% machen Besucher aus Deutschland unsere größte Zielgruppe aus.

Wirtschaftsforum: Was sind die wichtigsten Aufgaben für die Zukunft?

Luka Milosavljevic: Wir möchten unser Geschäft erweitern, werden die Zahl der Zimmer auf rund 50 erhöhen und demnächst das erste Hotel im 18. Bezirk eröffnen. Und den reibungslosen Generationswechsel hatte ich ja bereits angesprochen.

 

 

 

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